Veröffentlicht im Echinger Forum, Ausgabe 03/2024
Nur allzu gerne wird auf all die anderen verwiesen, geht es darum, etwas zum Erhalt unseres Klimas und damit gegen die bereits massiv in Gang befindliche Erderwärmung zu tun. Dabei sollte klar sein, dass wir immer nur dort handeln können, wo wir in direkter Verantwortung stehen. Das betrifft zunächst einmal einen selbst und sein eigenes Handeln. Das betrifft die eigene Familie, die Verwandtschaft, den Freundeskreis und natürlich die Gemeinde mit ihren kurzen demokratischen Zugangswegen. Auch wenn es im Folgenden hauptsächlich um letztere gehen soll, so vorher noch ein allgemeiner Aufruf: Wir alle können viel vorsichtiger "ernten", also viel vorsichtiger in Anspruch nehmen, was uns die Erde und unsere Mitwelt bietet. Das geht ziemlich einfach, so man zu Änderungen bereit ist - und es geht weitestgehend ohne Verlust an Lebensqualität und Lebensfreude. Allerdings an dem Lebensstil festzuhalten, der sich bei uns eingeschlichen und inzwischen aufgetürmt hat, das bedeutet Mitwirkung an der Klimakatastrophe.
Die ÖDP wirkt ganz im Sinne des Grundgesetzes an der politischen Willensbildung mit. Sie ist in unserem Gemeinderat durch ihre Ortsgruppe vertreten, weshalb im Folgenden dargestellt wird, worin wir die Hauptaufgaben der Gemeinde und damit des Gemeinderats sehen, so dieser sich nach seiner Konzentration auf die Bürgermeistertreibjagd wieder auf die eigentliche Gemeinderatsarbeit einlassen mag.
Die Aufgabe ist zweigeteilt. Auf der einen Seite geht es um die Vermeidung von CO2-Äquivalenten und auf der anderen Seite um die Anpassungen, die der bereits real eingetretene Klimawandel mit sich bringt. Zu beiden Aufgaben einige, aber keineswegs erschöpfende Beispiele:
Die Energiegewinnung ist auf neue Füße zu stellen. Als Hauptlieferant drängen sich hierfür Sonne und Wind auf. Wir streben so wie in Freising schon weitgehend umgesetzt eine Solarpflicht für Dächer an, bitten Grundstücksbesitzer dringend darum, für Freiflächenphotovoltaik Flächen zur Verfügung zu stellen und fordern die Intensivierung der Bemühungen um einen Windkraftstandort.
Moore binden enorme Mengen CO2, geben es bei Entwässerung aber auch wieder frei. Südlich Ottenburg / Günzenhausen bieten entwässerte Moorflächen die Möglichkeit einer Wiedervernässung und Renaturierung und - wenn man den nötigen Willen aufbringt - einer Kompensation der wegfallenden landwirtschaftlichen Nutzung durch Anlage einer Photovoltaikanlage. Wir halten dies jeder Anstrengung wert.
Extreme Wetterereignisse (Hitze, Stürme, Starkregen) werden nicht nur häufiger sondern auch heftiger werden. Der tauglichste Schutz hierfür sind Gehölze in Form von Schutzhecken und Ortsrandpflanzungen sowie Ortsdurchgrünungen mit Hilfe großer Bäume. Für die Umsetzung brauchen wir auf Basis eines schlüssigen Schutzkonzepts sowohl Flächen als auch Akzeptanz. Die Wohlfahrts- und Schutzwirkung von Bäumen wiegt mit Sicherheit jeden Unbill auf, den man glaubt zu erleiden. Der oft bejammerte Laubfall im Herbst wird bei entsprechendem Umgang wertvoller Winterschutz im Garten und im Frühjahr Dünger. Die Furcht vor umfallenden Bäumen ist in aller Regel einigermaßen überflüssig, so die Standorte entsprechend sorgfältig ausgesucht und vorbereitet werden und der natürliche Wuchs akzeptiert wird. Die so häufig zu beobachtende Verstümmelung durch Aufastungen und Rückschnitte oder gar Kappungen destabilisieren allerdings tatsächlich. Lassen wir sie doch einfach bleiben!
Simon Wankner