Ökologisch-Demokratische Partei
Ortsverband Neufahrn-Eching

Pressemitteilung vom 20. April 2023

Vorschläge für Sonnen- und Windnutzung im Echinger Gemeindegebiet

Auf den Antrag unserer Fraktion vom Oktober 2021 beschloss der Gemeinderat im Januar 2022 einstimmig "die Errichtung von Windkraftanlagen auf geeigneten Standorten grundsätzlich zu ermöglichen und dafür Vorranggebiete im Flächennutzungsplan auszuweisen."

Als Ergebnis wurden am 28.02.2023 im Gemeinderat vier Standorte für Windräder benannt, die weiter untersucht werden sollen. Des weiteren wurden Bereiche vorgeschlagen, welche ein künftiger Flächennutzungsplan als Vorranggebeit für Freiflächenphotovoltaik ausweisen soll.

Positionierung Freiflächen-Photovoltaik   (zum Vollbild )

Für die Photovoltaik soll ein künftiger Flächennutzungsplan 386 Hektar vorsehen (in nebenstehender Karte pink schraffiert). Unser Antrag, noch einen Bereich zwischen Bahnlinie, Autobahnanschluss Eching-Ost, Nürnberger und die Deggendorfer Autobahn hinzuzunehmen (in nebenstehender Karte rosa markiert), fand keine Mehrheit. Dass die Grünen-Fraktion hier der Verwaltung folgte und damit für zusätzliche Gewerbe- und Verkehrsflächen statt für erneuerbare Energien votierte, ist für die ÖDP-Ortsvorsitzende Susanne Rauschmayr völlig unverständlich.

Für Windräder wurden in der Sitzung vier mögliche Standorte präsentiert. Es handelt sich um einen nordwestlichen, im Winkel zwischen Ingolstädter Landstraße (B13) und Lichtweg, einen am Autobahnkreuz A9/A94, einen westlich der Nürnberger Autobahn zwischen den Abfahrten Eching und Garching-Nord und einen östlichen in der Nähe des Klärwerks Marienhof. Begleitend merkte die Verwaltung an, dass der Flughafen dem Gemeindegebiet so nah ist, dass man bei allen auf ablehnende Stellungnahmen der für den Luftverkehr zuständigen Stellen eingestellt sein müsse.

Die Echinger ÖDP lobt, dass der Vorschlag der Gemeinde gleich vier Standorte betrachten will. Wind im Winter und Sonne im Sommer ergänzen einander bei der Stromerzeugung. Da aktuell noch Energiespeicher fehlen, werden beide gebraucht.

Simon Wanker erkennt allerdings in der Streuung der Anlagen auf verschiedene und entlegene Winkel eine gewisse Zaghaftigkeit: "Womöglich will die Gemeindeverwaltung so Vorbehalten gegenüber der Windkraft zuvorkommen". Zusammen mit seinen Vorstandskollegen würde er eine Konzentration der vier Windräder bevorzugen. "So gäbe es insgesamt weniger Betroffene." Als Landschaftsplaner findet Wanker zudem: "Gruppierte Anlagen werden als zeitgemäßes und ordnendes Element in der Landschaft wahrgenommen, wohingegen sie verstreut beliebig wirken und das Auge eher stören."

Vorzugsweise herangezogen werden sollten bereits beeinträchtigte Bereiche der Gemeinde. Der ÖDP-Ortsvorstand denkt dabei an eine Platzierung von Windrädern entlang der Autobahn München-Nürnberg oder am Autobahnkreuz A9/A92 (in Karte unten: Position aus der Potentialanalyse: , drei zusätzliche Positionen: ). Egal, ob es um ein einzelnes oder um ein nah beieinander liegendes Quartett von Windrädern geht - die öffentliche Debatte würde gleich engagiert geführt und die Anzahl zu prüfender Fragen klar gesenkt.

Abgesehen davon findet Schriftführer Markus Hiereth: "Wenn wir unsere Landschaften wirklich schonen wollen, müssen wir Flächen mehrfach nutzen", Dann würden für Windräder auch Standorte im Gewerbegebiet Ost erwogen (Positionen: ). Schließlich sind trotz einer steigenden Zahl von Anlagen Berichte über gebrochene Rotorblätter äußerst rar. Der Gefahr von Eiswurf ließe sich zuvorkommen, indem bei entsprechendem Wetter der Betrieb unterbrochen wird.

Möglichkeiten für Windenergieanlagen als Vierergruppe

Die Echinger ÖDP erwartet wie Gemeinderat Herbert Hahner (SPD) vom Flughafen und von den Einrichtungen der Luftverkehrssicherheit eine sachgerechte Verteilung des Luftraumes. Einfach rund um die Anlagen 15 Kilometer abzustecken, ohne darzulegen, inwiefern die Rotoren einer Windenergieanlage die Beobachtung des Luftraumes stören, wäre inakzeptabel. Denn anders als die Energieversorgung ist der Luftverkehr kein produktiver Teil der Volkswirtschaft. Und wer in den Raum stellt, dass er dank synthetischer Treibstoffe klimaneutral werden könne, muss einräumen, dass der Aufwand dafür das Fliegen drastisch verteuern und mithin die Nachfrage drastisch senken wird.

mehr zum Thema

Kontakt
ödp Neufahrn/Eching
Ansprechpartner
Markus Hiereth
Mailkontakt