Pressemitteilung vom 08. Dezember 2023
Im November stellte das Ingenieurbüro ISP Scholz dem Bauausschuss der Gemeinde eine Machbarkeitsstudie zum Echinger S-Bahn-Halt vor. Erfreulicherweise ist zumindest einer der Vorschläge der Echinger ÖDP vom März 2023 [1] aufgegriffen worden. Doch die Hoffnung, dass die Gemeinde mit dieser Studie viel weiter ist, hält sich in Grenzen. Zum einen formulierte der Bauauschuss zu allen drei Baumaßnahmen Bedenken. Zum anderen spielte eine zentrale Aussage der Studie, nämlich, dass jede Maßnahme auch einzeln angegangen werden kann, in der Diskussion keine Rolle. Entsprechend kam es auch nicht dazu, dass man Kosten und Nutzen der verschiedenen Maßnahmen verglichen hätte. Der Ausschuss nahm bloß den formalen Beschlussvorschlag der Verwaltung auf, wonach nun wieder mit Bahn und Freistaat verhandelt werden solle.
Bezüglich des Problems, von einer auf die andere Seite der Bahnlinie kommen, wirkt es, als habe sich der Bauauschuss an eine Lösung - nämlich eine Unterführung zwischen Bahnhofs- und Günzenhausener Straße mit zwei langen, westwärts entlang der Bahn verlaufenden langen Rampen - gebunden, die er selbst keineswegs so will.
Konstruktiv diskutierte der Bauauschuss immerhin das in der Studie als machbar bezeichnete Aufzugspaar. Dieses könnte an das nördliche und südliche Ende der bestehenden Bahnunterführung angebaut werden. Unglücklich wirkt jedoch, dass das Planungsbüro einen der Aufzüge genau dort platzierte, wo jetzt ein Treppenaufgang ist. Dessen Wegfallen würde für von der Bahnhofstraße kommende Fußgänger den Weg in die Unterführung verlängern.
Eine Erhöhung des Bahnsteigs um zwanzig Zentimeter ist möglich. Der jetzige Bahnsteig erhielte eine Einfassung, würde in der Fläche aufgefüllt und mit einen neuen Pflaster oben abgeschlossen. Da allerdings der Haltepunkt dann langfristig ohne einen Sicherheitsraum (für in den Gleisbereich gestürzte Personen) bleiben würde, wünschen wir doch eine ernsthafte Auseindersetzung mit unserem Vorschlag, die Bahnsteige bis auf weiteres nur im Kopfbereich anzuheben. Mit geringem Aufwand wäre erreicht, dass Rollstuhlfahrer zumindest an der ersten Türe ohne Hilfe in die S-Bahnen ein- und aussteigen können.
Der ÖDP Ortsverband zöge es vor, wenn die Gemeinde mit dem Ziel einer rasch und kostengünstig umsetzbaren Maßnahme - beispielsweise der Aufzugsnachrüstung - in die Verhandlungen mit der Bahn und der Staatsregierung einträte. Damit fände das Herumschieben des "schwarzen Peters" rund um das Problem am ehesten ein Ende.
Ausführlich behandelt Markus Hiereth die Studie und ihre Aufnahme durch den Bauauschuss in einen Bericht [3].
vgl. Bericht "Barrierefreiheit des S-Bahnhaltes Eching" vom 23.03.2023